Hallo Honig!
Ich stimme Dir zu! Es gehoert Mut dazu, die x-te Community auf einem bereits gesaettigt scheinenden Markt anzubieten.
Aber ich sehe es so: Ich kenne keinen einzigen Selbststaendigen in egal welcher Branche, der keinen Mut gebraucht haette, um sein Unternehmen zu gruenden. Und: Keiner von denen, die ich kenne, kam mit einer voellig neuen Idee daher oder hat eine Nische fuer sich entdeckt, die noch niemand vor ihm entdeckt hatte.
Ich will nicht polemisch klingen, ich versuche nur meinen Ansatz zu verdeutlichen. Es gibt ueber 80 Mio. Menschen in Deutschland (ich beziehe mich hier nur auf Deutschland, obwohl meine Plattform international ausgerichtet ist), von denen benutzen ueber 60% das Internet. Es gibt also einen enorm grossen Markt. Zudem sind gerade die juengeren User keine loyalen User, soll heissen, sie gucken sich alles an, was neu ist, vorallem dann, wenn es kostenfrei ist.
Selbst wenn es also schon unzaehlige Communities gibt, so heisst das doch nicht gleichzeitig, dass diejenigen User, die bereits Mitglied einer Community sind, nicht auch Mitglied in einer anderen sein koennen. Natuerlich gehen sehr viele solcher Start-Ups sehr schnell wieder unter - woran das liegt, vermag ich nicht zu sagen. Und sobald ich eine kritische Grenze an User ueberschritten habe, ist es (noch) so gut wie sicher, dass sich Werbetreibende finden, die Werbung machen wollen.
Sollte das alles nicht so funktionieren - so what? Dann versuche ich eben etwas anderes! Soweit ich weiss, waren die ersten Versuche von Lars Hinrichs und Lukasz Gadowski auch Bruchlandungen. Ich tue doch niemandem weh, wenn ich mit meinem eigenen Geld und meiner eigenen Arbeitskraft eine Plattform schaffe, die sich auf eine bestimmte Art und Weise von bereits bestehenden Plattformen unterscheidet und hoffe, damit Geld verdienen zu koennen! Oder?
In meinen Augen hat in diesem Zusammenhang jeder drei Optionen:
1. Er/Sie hat eine Idee, setzt sie aber aus irgendeinem Grund nicht um (kein Mut, kein Geld etc.) - und ergaert sich ueber die anderen, die es tun und Erfolg damit haben. Dabei handelt es sich meiner Meinung nach um eine Form von Neid.
2. Ihm/Ihr geht die ganze Web 2.0-Sache auf den Keks - und er aergert sich darueber, so wie sich die Leute ueber die Seifenopern, Gerichtsshows etc. und die Menschen aergern, die sich diese Sendungen angucken. Dabei handelt es sich meiner Meinung nach um Intoleranz. Dann es tut keinem weh und man kann es ja ignorieren, wenn es einem nicht zusagt.
3. Er/Sie versucht auch sein Glueck...
Ganz kurz gehe ich noch auf Deine beiden letzten Statements ein, weil ich hier sonst einen Roman verfasse, der u.U. ueber das hinausgeht, was Du eigentlich wissen wolltest...
In welchen Zeitungen oder auf welchen Seiten wird denn ueber diese "Klitschen" geschrieben? Do wohl auf solchen Seiten, die sich von ihrer Ausrichtung her mit diesen Themen beschaeftigen. Und warum sollte also eine kleine Klitsche nicht auch ein wenig Aufmerksamkeit erhalten? Wer ist denn bitte so weitsichtig, dass er von sich behaupten koennte zu wissen, aus welcher Klitsche etwas wird und aus welcher nicht?
Weshalb ich ueberzeugt bin, dass fuer meine Community am Markt noch Platz ist? Aus dem gleichen Grund, aus dem Frau Rowling uebrzeugt war, dass ihr Roman ein Welterfolg wird - oder war sie es am Ende gar nicht...?
Beste Gruesse,
Mark